Der Verein der Autobahn-anschlussgegner löst sich auf
17.12.2020 09:00
In Zukunft soll eine Regionalgruppe des VCS St.Gallen auf das Projekt schauen
Der Verein «kein3.autobahnanschluss» löst sich per Ende Jahr auf. Für eine nachhaltige Verkehrspolitik in der Agglomeration Rorschach wird sich aber in Zukunft eine neu formierte Regionalgruppe des VCS einsetzen. Ihr Hauptaugenmerk liegt dabei auf den flankierenden Massnahmen.
Rorschach Ein langes und immer wiederkehrendes Thema ist die Verkehrslage in der Region Goldach, Rorschach und Rorschacherberg. Vor allem in der Vergangenheit wurde viel darüber diskutiert, wie das Verkehrsproblem in der Region behoben werden könnte. Die Lösung: Das Projekt «Autobahnanschluss Plus». Ende 2019 stimmten die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger der Gemeinden Goldach und Rorschach für den Autobahnschluss Witen. Das Projekt für 315 Millionen Franken säte aber im Vorfeld viel Zündstoff.
Vereinsauflösung aufgrund neuen Gegebenheiten
Für diesen verantwortlich war vor allem der Verein «kein3.autobahnanschluss.ch». Jahrelang kämpften die Mitglieder darum, den Autobahnanschluss zu verhindern. Jedoch ohne Erfolg wie sich erwies. Nun löst sich der Verein auf. In einer Medienmitteilung schreiben die Verantwortlichen: «In der Diskussion über die verschiedenen zukünftigen Organisationformen, hat die Idee den Verein aufzulösen, überzeugt. Infolge Corona wurde der entsprechende Antrag des Vorstandes an einer online Befragung der über 150 Mitglieder einstimmig gutgeheissen.»
Wachsames Auge auf die flankierenden Massnahmen
«Das Ziel des Vereins, den Autobahnanschluss zu verhindern, konnte nicht erreicht werden», sagt der Präsident des Vereins Lukas Reichle. Die Auflösung des Vereins sei daher lediglich eine Anpassung an die Gegebenheiten.
Doch wer nun denkt, dass sich mit der Auflösung des Vereins ein wachsames Auge der Gegenpolitik des Autobahnanschlusses verabschiedet, liegt falsch. Die Initianten des sich auflösenden Vereins, Lukas Reichle und Felix Gemperle, empfehlen den scheidenden Mitgliedern, sich im neuen Jahr der neugegründeten Regionalgruppe des VCS anzuschliessen. «Die Realisation des Autobahnanschlusses dauert zehn bis 15 Jahre. Auch während dieser Zeit wollen und werden wir die zukünftigen Verkehrsfragen in der Agglomeration Rorschach kritisch begleiten», verspricht Lukas Reichle. Dem Verein sei es wichtig, dass die negativen Auswirkungen des Verkehrs trotz dem «Ja» an der Urne in Zukunft möglichst reduziert oder verhindert werden.
Besonderes Augenmerk gilt dabei der Achse zwischen Autobahnausfahrt und See. Dort will die Regionalgruppe darauf achten, dass die vielen positiv genannten und als Gewinn für Rorschach bezeichneten Massnahmen umgesetzt werden. So sollen zum Beispiel der Langsamverkehr oder der geplante Veloweg auch tatsächlich gebaut werden. «Das Engagement für nachhaltige, siedlungsfreundliche und sichere Mobilität wird bleiben», verspricht Lukas Reichle abschliessend.
Von Marino Walser