Eine Seilbahn soll Arbon mit Freidorf verbinden
Eigentlich war es eine Stammtisch-Bieridee. Da diese auf recht grosse Zustimmung stiess, wagten die Initianten vergangene Woche mit ihrer Idee den Schritt an die Öffentlichkeit: Eine Seilbahn soll irgendwann in der Zukunft Arbon mit Freidorf verbinden und für eine bessere Anbindung der Seeregion an die Stadt St.Gallen sorgen.
Region Flüsterleise, mit bedarfsgesteuertem Betrieb, zirka 4000 Meter lang, würde die «Arbobahn» über 15 Stützen fahren und 160 Höhenmeter überwinden. Rund 12 Minuten soll die Seilbahnfahrt von Arbon nach Freidorf dauern und die Kabinen wären auf den Taktfahrplan des Bahnverkehrs nach St.Gallen und Romanshorn abgestimmt. Da der Trassenverlauf über Gewerbe- und Landwirtschaftsgebiet geplant ist, würden Wohngebiete praktisch nicht tangiert werden. «Die technische Machbarkeit ist von ausgewiesenen Spezialisten bereits bestätigt worden. Der Kostenrahmen liegt bei zirka 25 Millionen Franken für den Bau und rund 15 Millionen Franken für Projektierung, Infrastruktur und Bewilligungsverfahren», heisst es in der Medienmitteilung. Die Anbindung, respektive eine direkte und schnelle Verbindung von Arbon nach St.Gallen, sei in der Region schon lange ein Bedürfnis. Genaue Zahlen zu potenziellen Fahrgästen fehlen jedoch im Moment noch. Das soll sich jedoch bald ändern, da geplant ist, in Kürze eine Machbarkeitsstudie zur «Arbobahn» in Auftrag zu geben.
Seilbahnen haben sich als Teil des ÖV bewährt
Hinter der Idee steht der Verein «Arbobahn». Hauptinitianten sind Konradin Fischer, engagierter Arboner Bürger und Bernhard Eicher, ehemaliger CEO der Seilbahn-Firma Fatzer. Beide argumentieren, dass Seilbahnen sich als Teil des ÖV auf der ganzen Welt etabliert haben und zu den mit Abstand umweltschonendsten Transportmitteln gehören. Insbesondere im Hinblick auf die CO2-Belastung sei diese Technologie kaum zu überbieten. «Auf Schienen oder in der Luft ? Hunderte Schweizer Seilbahnen befördern Personen bereits zuverlässig im ÖV-Verbund», so Bernhard Eicher.
Politischer Konsens in Stadt und Gemeinden
Die jeweiligen Präsidenten der Gemeinden, die vom Bau der «Arbobahn»-Seilbahn direkt tangiert werden, sind informiert und konnten sich über den aktuellen Stand der Abklärungen ein Bild machen. Als Privatpersonen sind Dominik Diezi, Gallus Hasler und Stephan Tobler dem Verein «Arbobahn» bereits beigetreten, eine offizielle politische Unterstützung von Stadt und Gemeinden könnte ein nächster Schritt sein.
Schneller Transport mit touristischem Zusatznutzen
Auch in Tourismuskreisen findet die Idee Zuspruch. «Eine Seilbahn, die umweltschonend in die touristisch genutzte Region eingebunden werden kann, ist mit einem breiten Spektrum von Zusatznutzen verbunden. Sie ist in dieser Form einmalig rund um den Bodensee und damit auch touristisch ein hoher Attraktivitätsfaktor», sind die Initianten überzeugt.
Grundsätzliche Machbarkeit bestätigt
Das Seilbahn-Projekt wurde im Vorfeld mit Experten geprüft, welche die technische Machbarkeit bestätigen. In einem nächsten Schritt sollen in einem von der Regio Oberthurgau unterstützten NRP-Projekt (Neue Regionalpolitik des Bundes) alle anderen Machbarkeitsaspekte wie Hemmnisse und Konfliktpotenziale bei angrenzenden Lebensräumen sowie touristische Nutzungsmöglichkeiten, Kapazitätsauslegungen, Investitions- oder Betriebskosten und weitere Faktoren analysiert werden.
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Von Astrid Nakhostin