KGV präsentierte Nationalrats-KandidatInnen
09.05.2019 00:00
Der Kantonale Gewerbeverband (KGV) präsentierte vergangene Woche an seiner Delegiertenversammlung zwölf Kandidatinnen und Kandidaten für die eidgenössischen Wahlen im Herbst. Weitere Themen, die den Wirtschaftsverband derzeit beschäftigen, sind der Klimaschutz, Kinderzulagen, Regulierungskosten sowie eine dezentrale Durchführung der Swiss Skills.
Abtwil/Region Rund 240 Gäste aus Politik und Wirtschaft nahmen vergangene Woche an der 130. Delegiertenversammlung des Kantonalen Gewerbeverbandes in Abtwil teil. In seiner Begrüssungsrede fand KGV Präsident Andreas Hartmann kritische Worte zum derzeitigen Klimaschutz-Hype der Jugend: «Klimapolitische Wunderknaben nützen nichts, wenn die Wirtschaft darunter leidet». Seiner Meinung nach brauche es vernünftige und wirtschaftsverträglich Massnahmen ohne staatliche Verbote und Einschränkungen sowie ein wirkungsorientiertes CO2-Gesetz.
Kompromisslösung und politischer Schulterschluss
Wie Hartmann weiter orientierte, drehte sich das zurückliegende KGV-Jahr unter anderem auch um die kantonale Umsetzung der Steuervorlage 17, die Erhöhung der Kinder- und Ausbildungszulagen im Kanton St.Gallen um CHF 50 sowie um den Ausbau des Angebots an Kindertagesstätten. Dazu hätten die vorberatenden Kommissionen nun eine tragbare Kompromisslösung gefunden, aufgrund derer die Initiative für höhere Kinder- und Ausbildungszulagen zurückgezogen worden sei.
SwissSkills finden in Bern statt
Die nationalen Berufsmeisterschaften finden 2020 wiederum in Bern statt und werden neu alle zwei Jahre organisiert. Für 2022 hatte sich St.Gallen beworben und dafür gemäss Hartmann nie eine offizielle Absage erhalten. Aus den Medien war jedoch zu erfahren, dass diese wieder in Bern durgeführt werden würden. Der KGV ist davon überzeugt, dass St.Gallen ein idealer Gastgeber wäre und setzt sich für dezentralisierte SwissSkills ein.
«Staat muss bescheiden sein»
Der Präsident fuhr fort, dass die staatlichen Regulierungskosten rund 60 Milliarden Franken pro Jahr, also rund zehn Prozent des Brutto-Inlandproduktes ausmachen würden. Daher sei eines der Hauptziele des Schweizerischen Gewerbeverbandes die Einführung einer Regulierungskostenbremse. «Ein starker Staat ist notwendig, aber er ist dann stark, wenn er bescheiden ist», so Hartmann.
Die Grussworte der Kantonsregierung überbrachte Regierungsrat Stefan Kölliker und betonte, dass die Arbeitslosenquote in der Schweiz mit 2,5 Prozent so tief wie seit zehn Jahren nicht mehr sei und dass derzeit in der Schweiz Vollbeschäftigung herrsche.
Nationalratsempfehlungen
Im Anschluss an die Delegiertenversammlung präsentierten sich die vom KGV für die bevorstehenden Stände- und Nationalratswahlen im Herbst nominierten zwölf Nationalratskandidatinnen und -kandidaten. Aus der Stadt St.Gallen sind dies Olma-Direktor Nicolo Paganini, CVP, und Susanne Vincenz-Stauffacher, Rechtsanwältin, FDP. Die insgesamt zehn Männer und zwei Frauen aus dem gesamten Kanton erhielten unter der Moderation von Journalist Ralph Dietsche Gelegenheit für ihre Statements. «Möge den gewählten Kanditatinnen und Kandidaten hoffentlich auch alles gelingen, was sie versprechen» kommentierte abschliessend dazu Verbandspräsident Andreas Hartmann Hartmann.
Von Astrid Nakhostin