Rorschach erhält wieder eine Tourist Information
Nachdem die Tourist Information am Hafenbahnhof per Ende letzten Jahres geschlossen wurde, sah es nicht so aus, als würde es in Kürze wieder eine physisch besetzte touristische Auskunftsstelle in Rorschach geben. Doch nun die grosse Überraschung: Per 1. Mai wird im Pavillon auf der Hafenmole eine neue Tourist Information eröffnet. «Ein zeitlich begrenztes Pilotprojekt», wie der Initiant, Stadtpräsident Röbi Raths, dazu sagt.
Rorschach Zwischen 300 000 und 400 000 TouristInnen bewegen sich normalerweise jährlich im Gebiet des Rorschacher Hafenareals. Und dass diese nun dort ab diesem Jahr keine physisch besetzte Auskunftsstelle mehr antreffen sollten, ging Stadtpräsident Robert Raths gegen den Strich. «Ich finde einen persönlichen Kontakt für unsere Gäste, aber auch für die Einheimischen sehr wichtig», so Raths. So ergriff er kurzerhand die Initiative und unterbreitete dem Stadtrat seine Idee einer interimistischen Tourist Information im Pavillon auf der Hafenmole ? dort, wo sich im Moment auch das Hafenmeisterbüro befindet. Für dieses «Pilotprojekt» erhielt der Stadtpräsident sofort die Zustimmung seiner Rats-Kollegen und konnte dafür einen Betrag von 80 000 Franken budgetieren. Ein zusätzlicher Teilbetrag wird von St.Gallen-Bodensee Tourismus (SGBT) übernommen, zudem sollen Einnahmen aus dem Verkauf von Schiffs- und Bahn-Ticktes der Appenzeller Bahnen zusätzliche Einnahmen generieren und die Finanzierung der TI gewährleisten.
Betrieb mit bisherigem Team
Vom 1. Mai bis zirka Mitte oder Ende Oktober soll die Tourist Information mit dem bewährten Personal der früheren Tourist Information besetzt werden. Unter der Leitung von Fabia Martinetti sind insgesamt 120 Stellenprozent für den Betrieb vorgesehen. Die voraussichtlichen Öffnungszeiten sind werktags von 9 bis 12 und von 13 bis 17.30 Uhr und samstags sowie sonntags von 9 bis 13.15 Uhr geplant. «Wenn sich das Projekt bewährt, sind wir offen, eine personell besetzte Tourist Information auch in den kommenden Jahren anbieten zu können», sagt dazu Raths.
Projekt von Rorschacher Gastronomen kam zu spät
Auch einige Rorschacher Gastronomen wollten für eine personell besetzte touristische Auskunfts- stelle sorgen und hatten in dem momentan leer stehenden Büro beim Hafenbahnhof ein Café mit integriertem touristischem Service public geplant. «Diese Idee kam für 2021 leider zu spät, da wir zu diesem Zeitpunkt mit unserem Projekt im Hafenpavillon schon recht weit fortgeschritten waren. Je nachdem sind wir jedoch bereit, auch dieses Vorhaben für die kommenden Jahre in Betracht zu ziehen», so der Rorschacher Stadtpräsident.
Ein neuer und idealer Standort
Mit einem Betrag von rund 25 000 Franken wird das Pilotprojekt auch von St.Gallen-Bodensee Tourismus (SGBT) unterstützt. «Wir waren uns immer bewusst, dass wir eine professionelle Lösung für die Gästeinformation vor Ort anbieten sollten. Der bisherige Standort am Hafenbahnhof war nach dem Wegfall der Einnahmen durch den SBB-Ticketverkauf finanziell einfach nicht mehr tragbar. In der Folge haben wir dynamische Lösungen, sei es in digitaler oder physischer Form, geprüft. Jedoch war die Finanzierung solcher Lösungen bislang nicht sichergestellt. Mit der interimistischen Lösung im Hafenpavillon kam uns die Stadt Rorschach dann zuvor und wir begrüssen dieses `Pop-up-Angebot´ natürlich», so Thomas Kirchhofer, Direktor von St.Gallen-Bodensee Tourismus. Auch der Standort an der «Drehscheibe zwischen der Bodensee-Schifffahrt und den Appenzeller Bahnen» sei für ihn ideal.
Keine Tourist Angels oder mobile Infostellen für 2021 geplant
Vorher war seitens SGBT auch der Einsatz von «Tourist Angels» ? freiwilligen HelferInnen, die ausgerüstet mit Tasche und Informationsbroschüren, während der Saison vor Ort Gäste hätten beraten sollen, angedacht. Auf diese physische Präsenz will man dank der Hafenpavillon-Lösung nun vorerst verzichten, ebenso wie auf mobile, digitale Info-Stelen, wie sie bei Thurgau-Tourismus an verschiedenen Standorten bereits eingesetzt werden. Diese beiden, wie auch weitere Massnahmen, würden aber weiterhin auf der «Umsetzungsliste» stehen.
Von Astrid Nakhostin