Die Chefin
Katrin Schlenker von «Achtsamkeitsseminare Katrin Schlenker»
Das Ausbruchmaterial der dritten Autobahnröhre und der Güterbahnhof-Spange von St.Gallen soll im Wisental unterhalb der Unteren Waid deponiert werden. Die Bodensee Nachrichten haben dazu Stimmen von Politikerinnen und Politikern aus der Region Rorschach und Umgebung eingeholt:
Sabina Revoli,Präsidentin SVP Kreis Rorschach und KantonsrätinPräsidentin SVP Kreis Rorschach und
«Für das Projekt «Engpassbeseitigung St.Gallen» sehen Bund und Kanton mehrere Tunnelbauten vor. Die Deponie Wisental in Mörschwil, die den Aushub der dritten Autobahnröhre aufnehmen soll, ist ein bedeutendes Projekt. Es bietet eine praktikable Lösung für die Entsorgung des umfangreichen Aushubmaterials, das beim Bau anfällt. Dies ist entscheidend für den reibungslosen Fortschritt der Infrastruktur-massnahme, die die Verkehrssituation in und um St.Gallen erheblich verbessern wird und zukunftsfähige Verkehrswege für die ganze Region schafft. Diese Verkehrspolitik wird klar von der SVP unterstützt. Gemäss Abklärungen des Bau- und Umweltdepartements ist der Standort in Mörschwil am geeignetsten. Die Distanz zur Baustelle ist kurz und das Projekt tangiert keine Naturschutzgebiete, Wälder oder Grundwasserfassungen. Zudem liegt der Standort in einer Senke, die mit rund 1,54 Millionen Kubikmeter Erd- und Gesteinsmaterial aufgefüllt werden kann. Nach Abschluss der Arbeiten steht das Areal wieder der Landwirtschaft zur Verfügung. Ausserdem wird das ganze Gebiet ökologisch aufgewertet wie zum Beispiel mit einem durchgängigen Wildtierkorridor und er Offenlegung des Näppenschwilerbachs. So wie die Mörschwiler Bevölkerung sich an der Informationsveranstaltung offen gegenüber diesem Projekt zeigte, stehe auch ich persönlich dazu.»
Richi Faust,Präsident GRÜNE Region Rorschach
«Im letzten Jahrhundert wurde mit den Deponien schwer gesündigt. Um unsere Grund- und Oberflächengewässer zu schützen muss der Kanton handeln. Dabei darf man die landwirtschaftlichen Grundbesitzer nicht allein in der Verantwortung lassen, wenn ihre Vorfahren einer Deponie, die heute Probleme macht, zugestimmt haben. Der Kanton muss die Sanierung der Altlast-Deponien schnell angehen, denn es droht eine weitere Vergiftung des Grundwassers und eine Sanierung wird in Zukunft sicher nicht günstiger.
Solange gebaut wird, wird es auch neue Deponien brauchen. Es ist aber klar, dass wir mit dem noch zur Verfügung stehenden Deponieraum sorgsam umgehen müssen. Konsequentes Recyceln und Wiederverwenden von Aushubmaterial kann einen grossen Beitrag daran leisten. Man darf sich jedoch auch fragen, wie viel und wie schnell wir unseren Lebensraum weiter zubauen wollen. Speziell den Ausbau für den Individualverkehr muss man hier in Frage stellen, denn ein weiterer Ausbau der Autobahnen wird nur zu noch mehr Verkehr führen. Wir haben es in der Hand am 24. November Nein zu Autobahnausbau zu sagen. Damit wird auch die Deponie Wisental und einige weitere Deponien im Land überflüssig.»
Andrea Schöb,Co-Präsidentin SP Wahlkreis Rorschach und Kantonsrätin
«Im Jahr 1987 wurde die vierspurige Autobahn durch die Stadt St.Gallen in Betrieb genommen und die Innenstadt wurde damit erheblich entlastet. Seither hat sich die Bevölkerung in der Stadt lediglich von 76'900 auf 82'500 Einwohnerinnen und Einwohner erhöht. Der Kanton hingegen hat die Bevölkerung seit 1987 fast verdoppelt. Von 285'200 auf 510'000. Gesamthaft wuchs die Schweiz seit 1987 um 2,3 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner. Dies bedeutet zwangsläufig auch mehr Individualverkehr, so wird heute 80 Prozent des Verkehrsvolumens in der Schweiz auf den Strassen abgewickelt. Es gibt den Spruch 'Sähe Strassen und du wirst Verkehr ernten!' Der Ausbau zur Engpassbeseitigung könnte also dafür sorgen, dass daraus noch mehr Individualverkehr resultiert, statt dass es weniger Staus gibt. Sollte die Autobahnröhre gebaut werden, so entsteht allerdings zwangsläufig Aushub. Diesbezüglich haben umfassende Abklärungen seitens des Kantons ergeben, dass das Wisental bei Mörschwil das geeignetste Areal für die Deponie ist: Das Aushubmaterial aus dem geplanten Tunnelbau der dritten Autobahnröhre bleibt in der Region und wird genutzt. Es werden nur ungefährliche Abfälle, Aushub- und Ausbruchsmaterialien eingelagert. Hinzu kommt, dass keine Naturschutzgebiete, Wälder und Grundwasserfassungen tangiert werden. Die kurzen Transportwege sprechen ebenfalls dafür. Ausserdem wird die Fläche durch die Offenlegung des Näppenschwilerbachs und mit einem durchgängigen Wildkorridor ökologisch aufgewertet und nach Abschluss der Arbeiten soll das Gebiet wieder der Landwirtschaft zur Verfügung stehen.»
Luzia Krempl-Gnädinger,Präsidentin Die Mitte Regionalpartei Rorschach und Kantonsrätin
«In den kommenden Jahren wird durch die Tunnelbauten in St.Gallen viel Aushubmaterial entstehen. Der Deponiestandort im Wisental ist durch die kurze Distanz zu den Bauplätzen und die direkte Zufahrt über die Autobahn günstig gelegen. Die Anzahl der betroffenen Menschen und die Eingriffe in die Natur können so möglichst geringgehalten werden. Wichtig ist der Mitte-Partei bei diesem Projekt, dass die Gemeinde und die Anwohnenden laufend und frühzeitig in die Planung mit einbezogen werden. Auf Bedürfnisse wie Lärmschutz, Sicherheit für Fussgängerinnen und Fussgänger sowie Velofahrende soll speziell Rücksicht genommen werden. Der schonende Umgang mit der Natur ist bereits während dem Deponiebetrieb zu beachten. Die anschliessende Nutzung des Gebietes durch die Landwirtschaft und die ökologische Aufwertung, wie es geplant ist, sind Bedingung für den Erfolg des Projektes. Berücksichtigt werden soll bei zukünftigen Grossbauvorhaben, dass auf Mörschwiler Boden bereits mehrere Deponien bestehen, beziehungsweise geplant sind.»
Von Claudia Eugster.
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