Die Chefin
Katrin Schlenker von «Achtsamkeitsseminare Katrin Schlenker»
Am vergangenen Montag, 2. Dezember reichte Nationalrat Michael Götte seine Interpellation «Grossraum St.Gallen während der Gesamtsanierung des Rosenbergtunnels vor einem Verkehrskollaps bewahren» ein, darin schlägt er vor, die dritte Röhre des Rosenbergtunnels wie geplant zu bauen, das sei aber kein Kapazitätsausbau.
Kanton SG In der Interpellation «Grossraum St.Gallen während der Gesamtsanierung des Rosenbergtunnels vor einem Verkehrskollaps bewahren», welche am 2. Dezember eingereicht wurde, schlägt Nationalrat Michael Götte vor, die dritte Röhre des Rosenbergtunnels wie geplant zu bauen. Nach den Sanierungsarbeiten soll diese die Funktion eines Notfalltunnels übernehmen. «Mit diesem Vorschlag wird der Verkehrskollaps während der Sanierungsphase verhindert. Gleichzeitig wird der Ausgang der Volksabstimmung vom 24. November respektiert. Es findet kein Kapazitätsausbau statt», erklärt Michael Götte, der gleichzeitig auch Gemeindepräsident von Tübach ist.
Ein Verzicht auf die dritte Röhre habe zur Folge, dass während der Sanierungsarbeiten das städtische Verkehrsnetz rund die Hälfte des Autobahnverkehrs aufnehmen müsse, sagt Michael Götte und der SVP-Nationalrat fährt fort: «Ungefähr 40’000 Autos und Lastwagen werden den Weg durch die Stadt suchen. Was dies bedeutet, zeigt ein Zahlenvergleich: Vor der Eröffnung der Stadtautobahn wurden am 'Unteren Graben' 35'000 Autos gezählt. Dank der Entlastung durch die Stadtautobahn sind es heute nur noch 22'000. Kaum vorstellbar ist, was die zusätzlichen 40'000 Fahrzeuge für die Stadt und ihre Einwohnerinnen und Einwohner bedeuten würde.» Und Michael Götte zieht ein düsteres Bild: «Der Verkehrskollaps ist unvermeidlich, die Stadt in vielen Quartieren kaum mehr bewohnbar. Der Schleichverkehr wird wie vor Eröffnung der Stadtautobahn seinen Weg durch die Wohnquartiere suchen. Auf dem Spiel steht aber auch die Innenstadt als überregionales Wirtschaftszentrum: Arbeitsplätze und der Einzelhandel werden in die Agglomeration abwandern!»
Des Weiteren würde laut Michael Götte ein Verkehrskollaps auf der Stadtautobahn nicht nur der Stadt St.Gallen schaden, sondern nicht weniger entscheidend sei die Frage der Erreichbarkeit der Regionen Rorschach, Oberthurgau, des Rheintals und der angrenzenden Nachbarländer. «Die St.Galler Stadtautobahn ist die Lebensader, die weite Teile der Ostschweiz erschliesst. Die Folgen eines jahrelangen Verkehrsstaus in St.Gallen für die Menschen in der östlichen Grenzregion und für die Industrie im Rheintal wären dramatisch», sagt der SVP-Nationalrat.
Mit der vorliegenden Interpellation wolle er vom Bundesrat wissen, wie dieser das weitere Vorgehen beurteilt, so Michael Götte. Zentral seien die Fragen, welche Optionen es gäbe, um die Gesamtsanierung der beiden Röhren des Rosenbergtunnels ohne eine dritte Röhre menschen-, umwelt- und wirtschaftsverträglich zu realisieren und ob der Bundesrat mit Blick auf die äusseren Umstände bereit wäre, den Bau eines Entlastungstunnels als Einzelprojekt weiterzuverfolgen. Zusätzlich stellt der SVP-Nationalrat die Frage, ob bei künftigen Projekten nicht diejenigen Regionen den Vorrang haben müssten, die wie die Ostschweiz dem Ausbauschritt 2023 zugestimmt haben.
Eine weitere Frage beinhaltet den Vorschlag, die dritte Röhre wie geplant zu bauen. «Damit sind die Voraussetzungen gegeben, um während den Sanierungsarbeiten des Rosenbergtunnels weiterhin den Verkehr in zwei Tunnelröhren abzuwickeln», erklärt Michael Götte. Nach Abschluss der Sanierung stünde diese beim Vorschlag von Miachel Götte im Gegensatz zur Vorlage Ausbauschritt 2023 nicht für den normalen Verkehr zur Verfügung. «Es findet kein Kapazitätsausbau statt. Vielmehr übernimmt die dritte Röhre die Funktion eines Notfalltunnels», so der SVP-Nationalrat. Dieser Notfalltunnel käme im Falle eines Unfalls in einer der beiden Röhren sowie während der Unterhaltsarbeiten zum Einsatz. Michael Götte findet, dass dies eine wichtige Entlastung für die Stadt wäre, denn: «Heute weicht der Verkehr bei einem Unfall in das städtische Verkehrsnetz aus.» Wertvoll wäre dieser Notfalltunnel aber auch für die Mitarbeitenden des Strassenunterhalts. Diese könnten ihre Aufgaben dann zu Tageszeiten erledigen.
Seit dem Abstimmungswochenende herrsche in den politischen Diskussionen eine vollkommene Ratlosigkeit, so Michael Götte. «Niemand weiss, wie es weitergehen soll. Die siegreichen Gegner der Vorlage reichen die Probleme schulterzuckend an den Bundesrat weiter. Andere wiederum bringen Tempo 30-Zonen und zusätzliche Busspuren ins Spiel. Angesichts der zu erwartenden Verkehrslawine bestenfalls Kosmetik. Mein Vorschlag '3. Röhre als Notfalltunnel' würde die Probleme der Sanierung des Rosenbergtunnels ohne einen Kapazitätsausbau lösen», erklärt der SVP-Nationalrat und ergänzt: «Gemeinsam müssen wir verhindern, dass die Stadt St.Gallen und Teile der Ostschweiz über Jahre hinweg lahmgelegt werden und im Vergleich zur übrigen Schweiz wirtschaftlich weiter zurückfallen.»
Von Claudia Eugster.
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