Susann Metzger
kandidiert für Parteiunabhängige AR um den Sitz im Regierungsrat AR
Raffaele Ferdinando Schachers spürt beim Schreiben das 'Carpe Diem' – dieses 'Nutze den Tag' – ganz besonders intensiv. (Bildquelle: z.V.g.)
VON TA-TAU ZU TATTOO
Wer sich vor 40 oder gar 60 Jahren tätowieren liess, tat etwas Aussergewöhnliches.
Es war ein Symbol gegen die bürgerliche Gesellschaft, gegen ihren
Normenkatalog. Ein Tabubruch, eine Stigmatisierung, aber
auch ein klares Zeichen, einer anderen Lebens- und Geisteshaltung.
Diese kryptisch magisch verbotene Dimension ist heute verloren gegangen.
Heute sind Tattoos schon längst zum Mainstream geworden.
„Jedermann“ ist heute tätowiert.
Vom Banker zum Fussballspieler, vom Lehrling bis zum Gemeindeangestellten.
Mit der Popularität und gesellschaftlicher Akzeptanz
veränderte sich auch die Methode und die Technik
dieser besonderen „Körperbemalung“ grundlegend.
Früher war ein Tattoo , nach alt-polynesischer Technik,
ein Ritual, eine Initiation , ein Tor zu einer inneren Symbolwelt.
Heute gehört das moderne Tattoo immer mehr zum Modeschmuck.
Etymologisches:
Das Wort „Tatau“ geht auf einen tahitischen Ausdruck zurück,
der eine Reduplikation der Wurzel „ta“, schlagen, ritzen
darstellt. Der holländische Indologe und Sprachforscher
Hendrik Kern (1833-1917) hat als Urform von
„tatau“das Wort „tatatu“ angegeben, das „verwundet“
bedeutet, was auch mit dem malaiischen und
javanischen „tatu“ Wunde zusammenhängt.
Raffaele Ferdinando Schacher, 9400 Rorschach
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