DIE CHEFIN
Michèle Müller vom Atelier Konzept-Kunst,
Heute arbeiten Sie als Konzept-Künstlerin, was machen Sie dabei?
Ich arbeite prozessorientiert. Meine Ideen sind ausgefallen und doch simpel sowie stets umsetzbar. Das schätzen auch meine Kunden an meiner Arbeit.
Was denken Sie, wäre aus Ihnen geworden, hätten Sie einen anderen Weg eingeschlagen?
Nach meinem Abstecher in die traditionelle Gastronomie blieb ich hungrig nach Kunst und kehrte vollbepackt zurück mit neuen Schnittarten. Diese verwende ich nun beim Collagieren. Alles wird neu gemischt und geschmackvoll aufgetischt.
Nennen Sie einige Gründe, wie Sie an die jetzige Stelle gekommen sind und weshalb Ihnen diese Freude bereitet.
Nach meinem Studium habe ich nicht die passende Stelle gefunden und mich kurzum selbständig gemacht. Ich habe Freude, dass ich den Sprung gewagt habe.
Beschreiben Sie sich selber in maximal drei Sätzen als Chefin.
Ich liebe Verantwortung und bin offen für Inspiration und Wissen. Augenhöhe ist mein Ziel.
Welche Eigenschaften Ihrer Mitarbeiter bezeichnen Sie als besonders wertvoll?
Mit Freude und Engagement Teil von meinem Projekt und Team zu sein.
Herrscht bei Ihnen im Betrieb eine Duzis-Kultur?
Wenn immer möglich Duzis. Auf Müller höre ich selten, gab zu viele Fallbeispiele während der Schulzeit.
Was hebt Ihr Unternehmen von der Konkurrenz ab?
Als Einzelunternehmen kann man sich stets neu erfinden.
Empfinden Sie die momentane Wirtschaftslage als negativ für Ihr Unternehmen?
Gar nicht. In der «Krise» liegt die Herausforderung und somit Potenzial für Kreativität.
Welche Vision haben Sie für Ihr Unternehmen?
Die Zukunft kommt nach der Gegenwart. Ich bewege mich im Hier und Jetzt, selbst- und ständig.
Welches war bisher das schönste Erlebnis während Ihrer jetzigen Tätigkeit?
Da gibt es wahrlich viele: Zufriedene Kindergesichter nach einem Kreativ-Workshop. Strahlende Gäste mit ihren Lieblingsdrinks im ZELT-WERK. Eine gesellige Runde mit Bier in der Kornhausbräu. Hochs in Kreativprozessen im Team und mit Agenturen.
Was war die grösste Herausforderung, welche Sie im Rahmen Ihrer jetzigen Tätigkeit meistern mussten?
Ein Mix aus Druck, Corona und Personalmangel.
Was zeichnet Ihr Unternehmen als guten Arbeitgeber aus?
Ich versuche stets auf die Be-dürfnisse der Arbeitnehmer/in-nen Rücksicht zu nehmen und habe ein offenes Herz für Kritik, Lob und Gefühle.
Was bringt Ihnen wirkliche Erholung?
Eine To-Do-Liste für die Nerven. Eine Walddusche für den Kopf. Und ein leckeres Essen mit Familie und Freunden fürs Herz.
Worüber haben Sie sich zuletzt gestritten und weshalb?
Streiten kostet meiner Meinung nach zu viel Energie. Ich zeichne oder schreibe Herausforderungen auf, um sie zu analysieren. Ich denke, die meisten Konflikte entstehen durch fehlende Kommunikation.
Mit wem würden Sie gerne im Lift steckenbleiben und warum?
Tanzend mit meinen Grosseltern. Ich glaube das wäre ein wunderschönes Gefühl.
Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Strahlend in meinem Garten voller Ideen und Beeren.
Welchen Chef / Welche Chefin würden Sie gerne als nächstes in dieser Rubrik sehen?
Stephanie Märklin von
Brandsafari und Frantic & Couth.