Die Chefin
Beatrice Mock vom Verein Schlofftheater in Rorschach
Als markantes Gebäude mit stilvollen Fassadenmalereien sorgt das zwischen Gonten und Urnäsch gelegene Kurhotel Jakobsbad für einen eigenwilligen Akzent. (Bildquelle: Peter Eggenberger)
Der Verband der Schweizer Heilbäder und Kurhäuser feiert 2024 das 100-jährige Bestehen. In Innerrhoden haben sich die einstigen «Bädli» Weissbad, Gontenbad und Jakobsbad zu Kurhotels entwickelt. Verbandsmitglieder in Ausserrhoden sind das Hotel Heiden, das Appenzeller Heilbad und die Berit Klinik. Sie sind im dieser Tage erschienen Kurkatalog prominent aufgeführt.
Im Jahr 1924 wurde der Verband Schweizer Badekurorte gegründet. 1987 erfolgte auf Initiative von Arthur T. Brunner vom Hotel Kurhaus-Bad in Walzenhausen die Gründung des Verbands Schweizer Kurhäuser (VSK). Hatten sich anfänglich die gleiche Ziele anstrebenden Organisationen konkurrenziert, so erfolgte 2012 sinnvollerweise der Zusammenschluss. Präsidiert wird der in allen Regionen der Schweiz vertretene Verband vom Herisauer Max Nadig.
In beiden Appenzell wurden früher rund vierzig Heilbäder gezählt, die als höchst einfache «Bädli» ohne Komfort Heilwasseranwendungen in Holzbottichen und später in Blechwannen anboten. Während in Ausserrhoden bis auf das Appenzeller Heilbad Unterrechstein alle alten Badeeinrichtungen verschwanden, schafften die alten Innerrhoder «Bädli» Weissbad, Gontenbad und Jakobsbad mit der Umwandlung in Kurhotels den Anschluss an die Neuzeit.
Die Geschichte der erwähnten Betriebe ist spannend. Im Jakobsbad beispielsweise stiess man 1843 beim Strassenbau auf eine eisenhaltige Quelle. In der Folge gab der geschäftstüchtige Müller Franz Josef Fässler seine Mühle auf und erstellte 1845 ein Molkenkurhaus mit Wannenbädern. 1913 fiel das Gebäude einem Brand zum Opfer. Der Wiederaufbau erfolgte noch im gleichen Jahr. Ab dem Ersten Weltkrieg (1914) war die Zahl der Gäste stark rückläufig, und das Haus diente nun unter anderem als Altersheim. 2001 aber wurden die alten Qualitäten von Jakobsbad reaktiviert, und unter der noch heute aktiven Leitung von Alexandra Raess erfolgte der erfolgreich umgesetzte Wandel zum anerkannten Kurhotel.
Der neuen Katalog «Wege zum Wohlbefinden» des Verbandes der Schweizer Heilbäder und Kurhäuser listet nebst den Innerrhoder Kurhotels auch die Ausserrhoder Betriebe Hotel Heiden und Appenzeller Heilbad (beide in Heiden) sowie die Berit Klinik in Niederteufen auf. Verbandsmitglied in der unmittelbaren Appenzeller Nachbarschaft ist das Mineralheilbad in St.Margrethen (siehe www.kuren.ch)
Von Peter Eggenberger.
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