Das letzte Wort hat das Stimmvolk
Das St.Galler Theaterprovisorium soll nach Goldach kommen
Die St.Galler Regierung hat entschieden, das Theaterprovisorium an die Gemeinde Gol-dach zu vergeben. Goldach setzte sich gegen zwei weitere Bewerbungen durch. Heisst das Stimmvolk von Goldach dieFinanzierung für die Übernahme des Provisoriums gut, kann dieses nächstes Jahr nach Goldach umziehen.
Nach der Ausschreibung im September letzten Jahres, das St.Galler Theaterprovisorium weiterzugeben, zeigten Goldach, Altstätten und Buchs Interesse an einer Übernahme. Die St.Galler Regierung prüfte daraufhin die Bewerbungen. Nun ist der Entscheid gefallen: Das Theaterprovisorium soll nach Goldach umgesiedelt werden. Dies liess der Kanton am 2. März in einer Medienmitteilung verlauten. «Mit der Weitergabe des Provisoriums an Goldach konnte eine nachhaltige Lösung für das Gebäude gefunden werden», schreibt der Kanton in seiner Mitteilung.
Die Bewerbungen der drei Gemeinden hat der Kanton anhand verschiedener Kriterien geprüft. Dazu zählen die Zugänglichkeit für ein breites Publikum, der gemeinnützige Charakter und der kulturelle Mehrwert für die Gemeinde, Aspekte der Nachhaltigkeit und die Finanzierung. Ferner spielte auch der termingerechte Abbau des Provisoriums und die damit verbundene Abhängigkeit zur Sanierung des Theaters St.Gallen eine wichtige Rolle. «Die Gemeinde Goldach erfüllt mit ihrem Projekt diese Kriterien und konnte die Finanzierung und Terminierung des Projektes nachvollziehbar darlegen», so der Kanton weiter. Über die Finanzierung für die Übernahme des Theaterprovisoriums entscheidet die Stimmbevölkerung von Goldach.
Die Bevölkerung entscheidet
Der Goldacher Gemeindepräsident Dominik Gemperli freut sich über den Entscheid des Kantons. Er sagt: «Dass wir nun die Möglichkeit be-kommen, die Bevölkerung über das Vorhaben zu befragen, ist sehr wichtig. Ich bin aber davon überzeugt, dass das Gebäude einen riesigen kulturellen Mehrwert für die Region erzeugen wird.»
Nun sind die Goldacher:innen gefragt: Am 15. Mai können diese anhand einer Grundsatzabstimmung entscheiden, ob der Gemeinderat wichtige offene Fragen klären und – bei positiver Beurteilung – eine Kreditvorlage vorbereiten soll. «Klar ist: Sollte die Bevölkerung gegen das Vorhaben sein, ist das Projekt definitiv gestorben», sagt Gemperli. Sollte sich das Stimmvolk aber für die Ansiedlung des Holzbaus aussprechen, würde die Gemeinde offene Fragen weiter angehen. So würde beispielsweise geklärt werden, wie sich das regionale Kulturzentrum überhaupt präsentieren soll und welche einmaligen und wiederkehrenden Kosten es verursachen würde. «Auch eine Kulturkommission wäre in Zukunft denkbar», fügt Gemperli hinzu.
Kosten wären tragbar
Sowohl der Kanton als auch die Gemeinde Goldach würde von der Weiternutzung des Gebäudes profitieren. So kann Goldach zum einen ein Gebäude übernehmen, welches in einem sehr guten Zustand ist und zum andern hat Goldach keine Kosten für den Holzbau zu tragen. Lediglich die Kosten für den Auf- und Abbau, den Transport sowie für das Land und die Vorbereitungsarbeiten, würden auf die Gemeinde zurückfallen. Gemperli geht davon aus, dass die anfallenden Arbeiten mindestens acht Millionen Franken kosten werden. «Darin inbegriffen ist eine Tiefgarage», so der Goldacher Gemeindepräsident. Er ist aber davon überzeugt, dass sich die Investition lohnt und die Kosten für die Gemeinde tragbar sind. mw