Der Detailhandel ist mit dem Weihnachtsgeschäft zufrieden
Gemäss Marktforschungsinstitut GfK boomt das Weihnachtsshopping in der Schweiz. Vor allem Spielwaren seien sehr gefragt. Mit dem Geschäftsverlauf in der Adventszeit sind auch die Geschäftsinhaber:innen in der Region zufrieden, wie eine Umfrageder Bodensee Nachrichten gezeigt hat.
Region Trotz der steigenden Lebenshaltungskosten wollen sich Konsumenten in diesem Jahr bezüglich der Weihnachtseinkäufe nicht zurückhalten. Die Ausgaben für Geschenke sollen laut Umfragen auch in dieser Saison wieder steigen. Zu diesem Befund kommt eine Befragung des Marktforschungsunternehmens GfK. Für Weihnachten 2022 rechnen die Konsumexperten gemäss einer kürzlich veröffentlichten Umfrage mit Rekordausgaben, zumindest für Spielwaren. Das Budget der Befragten, um Kinderaugen zum Leuchten zu bringen, beträgt laut GfK im Schnitt satte 500 Franken.
Einkäufe im Ausland haben nachgelassen
Dass eine grosse Nachfrage nach Spielwaren besteht, bestätigt Martin Zott, Inhaber von «Zubi Spielwaren und Papeterie» in Rorschach: «Wir haben bereits im letzten Jahr sehr gut verkauft und der diesjährige Umsatz ist in etwa vergleichbar mit dem vom vergangenen Jahr». Besonders gefragt seien bei ihm Gesellschaftsspiele – vielleicht ein Überbleibsel aus der Coronazeit. Auch Puzzles, Lego und Plüschtiere sind zur Weihnachtszeit ein grosses Thema bei «Zubi». Da es ringsum das einzige typische Spielwarengeschäft ist, kommen die Kunden nicht nur aus Rorschach, sondern auch aus dem ganzen Bodenseeraum in das bekannte Fachgeschäft. Allerdings spürt auch Martin Zutt einen Trend zum Onlineshopping. Einkäufe im benachbarten Ausland hingegen haben seiner Meinung nach nachgelassen: «Die Teuerung in Deutschland ist höher als bei uns in der Schweiz, darum kaufen die Leute wieder verstärkt vor Ort ein», so Martin Zutt.
«Unser eigentliches Weihnachtsgeschäft sind die Erkältungen»
Man könnte meinen, Bodylotions, feine Düfte und mehr, seien in der Weihnachtszeit die hauptsächlichen Verkaufsartikel einer Drogerie. Felix Schläpfer von der Drogerie Schläpfer in Goldach belehrt uns jedoch eines Besseren: «Gerade in diesem Jahr sind eigentlich die Erkältungen unser Hauptgeschäft». – was so viel heisst, wie dass das Grippemittel, Schnupfenspray und Halswehpastillen mehr gefragt sind als hübsche Geschenkartikel. Dass die Erkältungskrankheiten seit dem Wegfall des Maskenzwangs insgesamt wieder zugenommen haben, ist seit längerem bekannt und für die Drogisten eher ein «Glücksfall». Denn das Weihnachtsgeschäft ist offenbar nicht mehr das, was es einmal war: «Bis vor zirka fünf Jahren war bei uns das Weihnachtsgeschäft ein ‘Hype’, aber das hat sich schon seit geraumer Zeit geändert», so Felix Schläpfer. Grundsätzlich sei er zwar mit dem Geschäftsgang zufrieden, aber auch bei ihm schlagen das Onlineshopping sowie Einkäufe im Ausland massiv zu Buche.
Viele treue Kund:innen
Brigitte Schneider von «Verzauberte Momente» an der Rorschacher Neugasse legt im November/Dezember in ihrem Geschäft den Fokus auf Weihnachtsschmuck, Christbaumkugeln, Dekomaterial und Geschenke. Daher sind diese für sie auch die Hauptverkaufsmonate. Mit dem bisherigen Geschäftsverlauf ist sie zufrieden und insbesondere dankbar für ihre «vielen treuen Kunden », wie sie sagt. Allerdings bestätigt auch sie, dass das Onlineshopping ein grosser Konkurrenzfaktor sei und dass man sich dazu, sowie betreffend der Einkäufe im Ausland, «nichts vormachen».
«Meine Kund:innen sind Herzensmenschen»
Brigitte Gschwend betreibt seit einigen Jahren in Goldach den Selbstbedienungsladen «Quelldesign17», in dem sie unter anderem Blumen, Geschenke, Dekoartikel, hausgemachte Konfitüren und Duftkerzen anbietet. Besonders in der Adventszeit ist der Laden von ihren Kund:innen, die sie als «Herzenmenschen» bezeichnet, gut besucht. Nach ihrer Weihnachtsausstellung am ersten Advent verzeichnete Brigitte Gschwend sehr gute Verkäufe. Nun hofft sie noch auf «last minute Kund:innen» im Selbstbedienungsladen, der rund um die Uhr geöffnet ist.
Von Astrid Nakhostin