Die Chefin
Rebecca Reichertz von Caropha in Rorschach
Heute arbeiten Sie als Produktionsleiterin im Caropha-Labor. Was denken Sie, wäre aus Ihnen geworden, hätten Sie einen anderen Weg eingeschlagen?
Ich wäre vielleicht noch in einer Backstube, Confiserie oder in einer Küche und würde dort leckere Desserts und «normale Süssigkeiten» herstellen.
Nennen Sie einige Gründe, wie Sie an die jetzige Stelle gekommen sind und weshalb Ihnen diese Freude bereitet.
Während der Coronazeit hat mein Vater alte Rezepte durchstöbert und ist auf eine 40 Jahre alte Notiz gestossen. Es handelte sich um die Carobschote. Da ging das Tüfteln los. Zu diesem Zeitpunkt bin ich dazu gestossen und wir haben ein total neues Produkt entwickelt.
Beschreiben Sie sich selber in maximal drei Sätzen als Chefin
Meine Aufgabe ist die Produktion von Caropha, also trage ich die volle Verantwortung über Qualität und Timing. Ich übe mein Job mit grosser Freude und Leidenschaft aus.
Welche Eigenschaften Ihrer Mitarbeiter: innen bezeichnen Sie als besonders wertvoll?
Eigeninitiative, Kreativität, ehrlicher Austausch und Durchhaltevermögen finde ich super wertvoll.
Herrscht bei Ihnen im Betrieb eine Du-Kultur?
Ja klar sind wir alle per Du, wir sind ein Familienbetrieb.
Was zeichnet Ihr Unternehmen als guten Arbeitgeber aus?
Offenheit und Ehrlichkeit ist bei uns oberste Priorität. Das sind Werte, die uns auszeichnen.
Was hebt Ihr Unternehmen von der Konkurrenz ab?
Unser Produkt ist auf dem Markt einzigartig.
Wie spüren Sie die momentane Wirtschaftslage?
Der Wandel zur vermehrten Nachhaltigkeit, zu gesundem und veganem Essen spielt uns in die Hände.
Welche Vision haben Sie für Ihr Unternehmen?
Wir denken mit unseren Produkten an Mitmenschen die an Diabetes leiden. Wir möchten jenen, die sich vegan ernähren sowie auch einfach Geniesser:innen unter uns, die Wert auf Nachhaltigkeit legen, eine Möglichkeit geben sich etwas Gesundes und gleichzeitig Leckeres zu gönnen.
Was war die grösste Herausforderung, welche Sie im Rahmen Ihrer jetzigen Tätigkeit meistern mussten?
Da wir Pioniere in diesem Gebiet sind, war im Prinzip jeder Arbeitsschritt eine Herausforderung. Wir mussten uns Schritt für Schritt an Rezepturen, Verfahren, Temperaturen, usw. herantasten. Die wohl grösste Herausforderung war die kurzfristige Teilnahme am Bummelsonntag 2021, als wir zu Gast in der Buchhandlung Wörterspiel in Rorschach waren. Zwei Tage zuvor hatten wir unser gesamtes Sortiment fertig produziert und warteten auf die Verpackungen, die erst kurz vorher eintrafen. Die Freude am Erfolg hat den Stress aber sofort wieder vergessen lassen und zurück blieb die Freude.
Welches war bisher das schönste Erlebnis während Ihrer jetzigen Tätigkeit?
Im jetzigen Moment sind wir in der aller ersten Osterproduktion von unserer «Carophina Bunny», das ist ein sehr erfüllendes Erlebnis. Spezielle Freude bereitet uns unser aktueller Caropha-Auftritt an der internationalen Food-Messe der Alimentaria in Barcelona. Zudem stecken wir mitten in den Vorbereitungen für unseren Tag der offenen Tür am 9. April.
Was bringt Ihnen wirkliche Erholung?
Zeit mit meiner Familie zu verbringen ist Erholung. Sie stärken mir den Rücken und laden meinen Akku wieder auf. Das schätze ich sehr und ich nehme es gerne in Anspruch.
Worüber haben Sie sich zuletzt gestritten und weshalb?
Streit ist für uns bei Caropha und in der Familie ein Fremdwort, wir diskutieren und suchen gemeinsam nach Lösungen.
Mit wem würden Sie gerne im Lift steckenbleiben und warum?
Mit Daniel Humm, dem bekannten Koch. Fragen an ihn hätte ich Dutzende.
Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Unser Ziel ist es, in der Region Rorschach ein mittelgrosser Arbeitgeber zu werden.
Welche Chefin würden Sie gerne als Nächstes in dieser Rubrik sehen?
Ich schlage Natascha Wettstein von Natascha's Putzservice vor als nächste Chefin
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Caropha
Die Caropha ist ein junges Start- Up-Unternehmen in Rorschach. Momentan wird in einem Dreier- Team gearbeitet. Die Firma produziert eine neu artige und gesunde Süssspeise aus Carob, auch bekannt unter dem Namen Johannisbrot. Das Produkt sieht aus wie Schokolade und wurde vom Erfinder Caropha™ genannt. Als diätisches Lebensmittel ist es auch für Diabetiker, Veganer oder Kinder optimal. Am Samstag, 9. April von 11 bis 16 Uhr besteht am Tag der offenen Tür zum ersten Mal die Möglichkeit, hinter die Kulissen der Caropharia zu sehen. Es werden auch Degustationen und der Verkauf von Produkten angeboten www.caropha.ch