Rosarot auf grünen Wiesen
LUTZENBERG Rosarote Siloballen für den guten Zweck
Das Appenzellerland ist bekannt für seine hügelige Landschaft. Im satten Grün entdeckte man plötzlich rosarote Siloballen, die für einige Verwirrung sorgten. Es ist eine Kampagne zugunsten der Brustkrebsforschung.
Die Firma Aemisegger Agro-Bedarf aus Lutzenberg, Bruno und Vreni Aemisegger, Tochter Vreni Spitz-Aemissegger mit den drei Mitarbeitern vertreibt diese rosarote Folie, mit denen die Siloballen umwickelt werden. Hersteller ist die Trioplast in Schweden – diese Firma wurde angefragt, ob sie in dieser Form bei der Kampagne mitwirken wolle. Die Kampagne, bei der die Folie zum Einsatz kommt, unterstützt die Organisation «Pink Ribbon», welche sich für die Früherkennung von Brustkrebs einsetzt.
«Viele wissen nun, dass es die Organisation gibt»
Ins Leben gerufen wurde die Spendenaktion in Neuseeland und Australien – inzwischen ist sie in Europa und somit auch in der Schweiz zum Einsatz gekommen. Bruno Aemisegger mag zwar die Farbe nicht so, doch die Aktion findet er gut. «Es macht auf eine wichtige Organisation aufmerksam – und indirekt auch auf die Anliegen der Landwirte. Das Echo ist grösser als erwartet und es wird immer noch nach den Folien verlangt», so Aemisegger. Seine Tochter und seine Frau haben ebenfalls gefallen an dieser Kampagne gefunden. «Viele wissen nun, dass es 'Pink Ribbon' überhaupt gibt und haben gar eine Spende getätigt», so Vreni Aemisegger.
«Mindestens 1500 Rollen verkaufen können»
Sie erzählt, zu Beginn seien die Leute etwas verwirrt und kritisch gewesen. Sie hätten sich gefragt zu welchem Zweck diese neue Farbe denn nun eingesetzt werde. «Sobald ich es jeweils erklärt habe, waren die Reaktionen durchwegs positiv. Auch Bauern, welche die Spezialfolie nicht haben wollten, haben eine Spende gemacht», so Vreni Aemisegger. Pro Rolle, die verkauft wird, fliessen drei Franken auf das Konto der Organisation «Pink Ribbon». Ende September gibt es zum Abschluss der Aktion eine Schlussveranstaltung, an der auch der Erlös bekanntgegeben wird und der Check überreicht wird. «Wir konnten aber mindestens 1500 Rollen verkaufen können – was ungefähr 4500 Franken ergeben dürfte», sagt Bruno Aemisegger. Seine Frau sagt, «Pink Ribbon» Schweiz sei begeistert von den Reaktionen und der hohen Resonanz – auf dem Land ist die Organisation bis anhin nicht sehr bekannt gewesen. Dies dürfte sich nun geändert haben. Im nächsten Jahr wird es womöglich noch eine solche Kampagne geben.
Stefanie Rohner