Wer soll Horns neuer Gemeindepräsident werden?
Am 12. März ist wieder Abstimmungs- und Wahlsonntag. In Horn wird der Posten des Gemeindepräsidenten frei. Es kandidieren Vera Tettamanti und Thierry Kurtzemann. Den Bodensee Nachrichten haben die beiden Kandidaten einige Fragen beantwortet.
Horn Am Sonntag, 12. März wird über keine nationalen Vorlagen abgestimmt. Im Kanton St.Gallen findet die Ersatzwahl für den Ständeratssitz von Paul Rechsteiner statt. Bei den kommunalen Wahlen richtet sich im Kanton Thurgau die Aufmerksamkeit in der Region auf Horn, wo ein neuer Gemeindepräsident gewählt wird. Die Bodensee Nachrichten stellen Ihnen Vera Tettamanti und Thierry Kurtzemann vor.
Für eine zeitgemässe Infrastruktur für alle, insbesondere Familien und Jugendliche
Frau Tettamanti, Sie kandidieren für das Gemeindepräsidium in Horn. Was reizt Sie an diesem Amt besonders?
Vera Tettamanti: Die aktive Mitgestaltung der Zukunft von Horn. Horn bietet eine sehr hohe Lebensqualität, diese möchte ich erhalten und erweitern. Durch das Präsidium vergrössert sich der Tätigkeits- und Einflussbereich gegenüber der Position im Gemeinderat. Gerne würde ich mich noch mehr für die Ge-
meinde innerhalb und ausserhalb der Gemeinde einbringen können und dürfen.
Wieso denken Sie, dass Sie die ideale Besetzung für das frei werdende Präsidium sind?
Aufgrund meines beruflichen und privaten Werdegangs. Eine Gemeinde zu führen hat für mich weniger mit Parteipolitik zu tun, als damit, Projekte umzusetzen. Dazu gehört, dass man die Erwartungen der Anspruchsgruppen abholt, konsensfähige Lösungen erstellt, Projekte realistisch beurteilt, umsetzt und präsentiert. Mir sind auch die Bedürfnisse aller Einwohnerinnen und Einwohner bezüglich der Infrastruktur von Horn wichtig und ich möchte, dass sich in Horn alle wohlfühlen. Eine offene Kommunikation und ein guter Kontakt zu der Bevölkerung sind mir wichtig.
Was sind für Sie aktuell die grössten Herausforderungen in der Gemeinde und wie wollen Sie diese konkret angehen?
Grundsätzlich ist Horn sehr gut aufgestellt. Was aber auf uns zukommt ist der starke Bevölkerungszuwachs aus den vergangenen Jahren und in der Zukunft. Am Seeufer hat und wird noch eine rege Bautätigkeit stattfinden. Dadurch werden wir Anpassungen an der Infrastruktur vornehmen müssen. Dazu gehören erweiterte Angebote für die Bevölkerung im Dorf aber auch eine angepasste Aufstellung der Gemeindeverwaltung.
Was ist Ihre Vision für die Gemeinde?
Horn hat einen sehr schönen Dorfcharakter. Man kennt sich hier, sofern man das auch möchte. Ein Miteinander in Horn ist möglich. Dazu gehört auch die Integration der Neuzuzüger. Ich hätte gerne, dass das Dorf auch in Zukunft durch die Einwohnerinnen und Einwohner belebt wird. Das Seeufer, speziell rund um die Badi mit dem Festplatz ist in Horn wohl der belebteste soziale Treffpunkt. Diese Umgebung möchte ich so gestalten, dass sich die Bevölkerung weiterhin wohl fühlt. Ausserdem möchte ich eine zeitgemässe Infrastruktur für alle, insbesondere für Familien und Jugendliche.
Der haushälterische Umgang mit den Finanzen soll beibehalten werden.
Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Immer noch zufrieden, ausgeglichen, offen und greifbar. So wie heute auch.
Vera Tettamanti ist Jahrgang 1979, Mutter von zwei Teenagern und parteilos. Sie absolvierte ein Abendstudium als Bauingenieurin FH und ein Nachdiplomstudium in Betriebswirtschaft. Nach 17 Jahren Anstellung in einem globalen Konzern im Projektumfeld arbeitet sie heute als Projektleiterin Digitalisierung und Informatik bei den St.Galler Stadtwerken.
Horn soll ein «Leuchtturm am Schweizer Bodenseeufer» sein
Herr Kurtzemann, Sie kandidieren für das Gemeindepräsidium in Horn. Was reizt Sie an diesem Amt besonders?
Thierry Kurtzemann: Politik heisst für mich gestalten, entwickeln und die verbliebenen «unternehmerischen» Freiräume aktiv zu Gunsten der Bevölkerung zu nutzen. Das «Verwalten» darf den Gestaltungswillen und den Blick in die Zukunft nicht überragen. Ich will zusammen mit meinen Kollegen im Gemeinderat und den Bürgerinnen und Bürger die Entwicklung von Horn aktiv mitgestalten, gegen aussen würdig repräsentieren und die Horner Interessen in der Region vertreten.
Was sind für Sie aktuell die grössten Herausforderungen in der Gemeinde und wie wollen Sie diese konkret angehen?
In den kommenden Jahren wird es mit den laufenden Bauprojekten nochmals einen Entwicklungsschub geben, was die Einwohnerzahl angeht. Dieser muss «verdaut» werden. Es ist eine Phase der «Konsolidierung» angesagt. Es wird in Zukunft nicht mehr primär um quantitatives, sondern um qualitatives Wachstum gehen. Der Dialog mit der Bevölkerung muss intensiviert und die Kommunikation verstärkt werden. Wo datenschutzrechtlich möglich, ist Transparenz angesagt.
Zudem will ich neue Impulse in den Bereichen Kultur, Verkehr und Kommunikation setzen. Dazu braucht es neue Ideen und kulturelle Initiativen, einen kritischen Dialog mit dem Tiefbauamt des Kantons Thurgau und neue moderne Kommunikationskanäle. Es gilt zudem unsere Verwaltung auf die Herausforderungen der Digitalisierung vorzubereiten. Ein weiteres meiner Ziele ist es, mehr Horner und Neuzuzüger für ein Engagement zugunsten von Vereinen, sozialen Institutionen und einem aktiven Dorfleben zu gewinnen. Wichtig ist es mir auch, die Zusammenarbeit mit der Schulgemeinde zu pflegen und in den Bereichen Kinder- und Jugendarbeit, Kinderbetreuung und Infrastruktur zu intensivieren.
Wieso denken Sie, dass Sie die ideale Besetzung für das freiwerdende Präsidium sind?
Ich habe Erfahrung in Politik und im Management von Institutionen in einem regulierten Umfeld und verfüge über einen gut gefüllten Rucksack. Es ist mir ein Anliegen, verantwortungsvoll mit bestehenden Ressourcen umzugehen und die Interessen von Anspruchsgruppen auszugleichen. Zudem bin ich leistungsorientiert, aber stehe gleichzeitig auch für einen sozialen Ausgleich ein.
Was ist Ihre Vision für die Gemeinde?
Horn soll eine attraktive Gemeinde mit hoher Lebensqualität sein, wo Jung und Alt sich wohlfühlen, ein kultureller und sozialer Austausch stattfindet und gesunde Finanzen den Unterhalt der Infrastruktur und Investitionen in die Zukunft ermöglichen. Ein Leuchtturm am Schweizer Bodenseeufer!
Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wenn ich gewählt werde in meiner zweiten Amtsperiode.
Thierry Kurtzemann ist Jahrgang 1965, Vater von zwei erwachsenen Kindern und Mitglied der FDP Horn. Er studierte Wirtschaft an der Universität Basel und promovierte an der HSG. Seit 2005 ist er Schulleiter der Akademie St.Gallen.
Von Claudia Eugster.