Der Chef
Marc Pahud von der Panettonerei Schweiz GmbH in Tübach
Um den Kindern einen bestmöglichen Einstieg in das Schulsystem zu ermöglichen, hat die Stadt Rorschach schon früh die Initiative ergriffen. Nun wird das Konzept der Frühförderung dahingehend erweitert, dass die Spielgruppe Seestern offiziell Teil der Schule Rorschach wird.
Rorschach Ein bisschen Wehmut war bei Guido Etterlin und den weiteren Beteiligten schon zu spüren, als es am Donnerstag, 30. Mai daran ging, die Aufhebungsvereinbarung zu unterzeichnen. Der Schulratspräsident und die Leiterin der Schulverwaltung trafen sich an diesem Morgen mit dem Verein Spielgruppe Seestern, vertreten durch Vereinspräsidentin Elsbeth Liechti und Vizevereinspräsidentin Rebecca Ferraro. Ebenfalls anwesend war die Verantwortliche der Frühförderung, der Schnittstelle zwischen Schule und Spielgruppe, Verena Natali. «Wir schliessen ein sehr erfolgreiches Kapitel der Rorschacher Frühförderung, öffnen aber gleichzeitig das nächste: Die Spielgruppe Seestern wird offiziell Teil der Schule Rorschach», sagte Schulratspräsident Guido Etterlin.
Die Spielgruppe ist schon länger in den Räumlichkeiten der Stadt zu verorten und dank dem Bildungsgutschein wird sie heute von 92 Prozent der Rorschacher Kinder besucht. Die Spielgruppe Seestern sah sich nicht mehr in der Lage, wie bisher auf ehrenamtlicher Basis die geforderten Leistungen zu erbringen. Aus diesem Grund wurden Verhandlungen mit der Stadt geführt und man kam zum Schluss, die Spielgruppe in das Rorschacher Schulsystem zu integrieren. «Alle interessierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnten übernommen werden», so Guido Etterlin zufrieden.
Damit für die Rorschacher Kinder, die Deutsch aufgrund ihres oft vorhandenen Migrationshintergrundes nicht automatisch als Muttersprache Zuhause lernen, trotzdem ein guter Einstieg in das Schulsystem möglich wird, hat Rorschach sich entschlossen, einen anderen Weg in der frühen Förderung zu gehen als vielerorts. Mit dem Bildungsgutschein im Rahmen des Projektes «Spielgruppe für alle» konnten von der frühen Förderung bereits seit 2016 alle Familien, die wollten, Gebrauch machen. In einem nächsten Schritt folgt nun die Institutionalisierung: «Im Sommer 2024 wird die Frühförderung in Rorschach offiziell Bestandteil der Volksschule», erklärte Guido Etterlin. Sie besteht aus Spielgruppe Plus, Anbindung an das Schulsystem, dem Netzwerk Frühförderung und Logopädie im Vorschulbereich. «Diese Frühförderung ist bei uns kostenlos, damit bei der Einschulung alle Kinder auf einem gleichen Stand sind », so der Schulratspräsident weiter. Damit werde allen ein gleich guter Start in der Schule ermöglicht. Und Elsbeth Liechti, ergänzt: «Rorschach hat früh erkannt, dass bereits bei den Kleinsten angesetzt werden muss.»
Von Claudia Eugster.
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