Trachtengruppe Rorschacherberg
feiert Jubiläum mit Fahnenweihe und Unterhaltung
Am nächsten Samstag, 24. Februar kämpft der Schachclub Thal am siebten und letzten Spieltag der Schweizerischen Gruppenmeisterschaft gegen Flawil gegen den Abstieg. Präsident Marcel Schneider zeigt sich zuversichtlich, dass der Klassenerhalt gelingen wird.
Schach An der Schweizerischen Gruppenmeisterschaft SGM verloren die Spieler des Schachclubs Thal in der sechsten von insgesamt sieben Runden der 2. Regionalliga am Samstag, 10. Februar etwas unglücklich gegen die Mannschaft aus Winterthur mit 1,0 : 4,0 Punkten. Der Ligaerhalt hängt nach zwei Siegen, drei Niederlagen und einem Unentschieden am seidenen Faden und ab von dem Resultat der letzten Runde, welche am Samstag, 24. Februar ausgetragen wird. «Uns genügt in der siebten Runde ein Unentschieden, weshalb ich zuversichtlich bin, dass uns der Klassenerhalt gelingen wird», sagt Marcel Schneider, Präsident des Schachclub Thal. Nebst der Teilnahme an nationalen Wettkämpfen organisiert der Schachclub Thal aber auch interne Meisterschaften mit Partien mit langer Bedenkzeit, 30-Minuten Turniere, Blitzturniere und Cupspiele gemäss Jahresprogramm und jeden Montag findet von 19.30 bis 23 Uhr im Restaurant Hohe Lust in Lutzenberg der Spielabend statt.
Die Geburtsstunde des Schachclubs Thal sei im Jahr 1983 zu verorten, wie dessen Präsident Marcel Schneider erzählt, das Spiel Schach ist jedoch viel älter. Entstanden sind erste Variationen zwischen dem dritten und sechsten Jahrhundert nach Christus. Die ältesten Schachfiguren, welche um 761 datiert werden, stammen aus Zentralasien, genauer aus der Gegend um Samarkand, einem wichtigen Knotenpunkt der Seidenstrasse. Im Zuge der grossen Völkerwanderungen und der islamischen Expansion kam es zum kulturellen Austausch mit den Mauren und das Schachspiel etablierte sich in Europa bis nach Spanien.
Das moderne Schach aber, wie es heute gespielt wird, wurde erst im 15. Jahrhundert in Westeuropa entwickelt. Die Spielregeln des Schachs wurden damals einschneidend erneuert, was das Spiel komplett veränderte. So wurde beispielsweise die Gangart der Dame schneller, erklärt Marcel Schneider, Präsident des Schachclub Thal und er fügt schmunzelnd an: «Wie im echten Leben dreht sich im Schach vieles um die Dame. Sie ist die mächtigste Figur im Spiel.»
Diese und weitere Neuerungen erforderten andere Taktiken und Eröffnungen und diese wurden aufgeschrieben. So wurde mit dem Gedicht Scachs d’amor (zu Deutsch «Liebesschach») Ende des 15. Jahrhunderts das älteste schriftliche Zeugnis des modernen Schachs in katalanischer Sprache veröffentlicht. Damals wurde es in Spanien de la dama (von der Dame) genannt, in Anlehnung an seine charakteristischste und neu mächtigste Figur. Am Hofe des spanischen Königs Philipp II. in Madrid fand im Jahre 1575 dann auch das erste internationale Schachturnier der Geschichte statt. Aber auch im restlichen Europa breitete das Schachspiel sich immer mehr aus. So veröffentlichte Gustavus Selenus* im Jahr 1616 Das Schach- oder König-Spiel, das erste Schachlehrbuch in deutscher Sprache und im Jahr 1846 erschien die erste spezialisierte deutsche Schachzeitschrift Deutsche Schachzeitung. Dann kam es im Jahr 1924 zur Gründung des Weltschachbundes Fédération Internationale des Échecs FIDE in Paris, welcher seit 1946 die Schachweltmeisterschaft veranstaltet.
*Gustavus Selenus ist das Pseudonym von Augustus II. (der Jüngere, geb. 10. April 1579 in Dannenberg, Fürstentum Lüneburg; † 17. September 1666 in Wolfenbüttel), Herzog zu Braunschweig-Lünebur und Fürst von Braunschweig-Wolfenbüttel.
In der Schweiz sollen Mönche bereits vor dem 10. Jahrhundert Schach gespielt haben. Der erste Schweizer Schachverband, der 1964 in Schweizerischer Schachverband SSV umbenannt wurde, wurde dann am 2. Juli 1889 unter dem Namen Schweizerischer Schachverein SSV in Zürich gegründet. Ab 1900 gab dieser SSV die Schweizerische Schachzeitung heraus und führte die Schweizerische Mannschaftsmeisterschaft SMM durch. Im September 1922 wurde mit dem Schweizerischen Arbeiterschachbund SASB der zweite Schweizer Schachverband gegründet, der fortan die Schweizerische Gruppenmeisterschaft SGM auslegte. Diese beiden Vereinigungen schlossen sich am 17. Juni 1995 zum Schweizerischen Schachbund SSB zusammen, welcher die von den beiden Verbänden eingeführten Meisterschaften weiterführte. So finden jährlich bei Mannschafts- und Einzelwettbewerben je zwei Meisterschaften statt. Für Einzelspieler gibt es die Schweizerische Einzelmeisterschaft SEM und das Bundesturnier BT; für Mannschaften, wie bereits erwähnt, die Schweizerische Gruppenmeisterschaft SGM und die Schweizerische Mannschaftsmeisterschaft SMM.
Die Spieler des Schachclub Thal nehmen aufgrund der eher kleinen Grösse des Vereins mit momentan 20 Mitgliedern nur mit einem Kader von sieben Spielern an der Schweizerischen Gruppenmeisterschaft SGM teil – fünf Spieler ist die Mindestanzahl. «Wir spielen in der zweiten Regionalliga, gegen sieben andere Mannschaften», erklärt Marcel Schneider. In der gleichen Gruppe wie der Schachclub Thal und Umgebung 1 in Zone H sind noch Chur 2, Flawil 1, Rheintal 1, Sprengschach Wil 2, Romanshorn 1 und SG Winterthur 3 und 6. An der SMM werde nicht teilgenommen, denn Wettkämpfe seien sehr zeitintensiv, so Marcel Schneider weiter und die Kapazität des SC Thal reiche nicht aus. Bei der SGM werden sieben Runden gespielt. In einer Runde – einem Spieltag – messen sich jeweils fünf Spieler des Kaders mit fünf Spielern der gegnerischen Mannschaft. Der Gewinner erhält einen Punkt gut geschrieben, bei einem Remis (Unentschieden) gibt es einen halben und bei einer Niederlage keinen. Wer nach den fünf Spielen mehr Punkte erkämpft hat, hat die Runde gewonnen. Auch ein Auf- und Abstieg ist möglich. In den sechs bereits gespielten Runden an der diesjährigen SGM konnte die Mannschaft des Schachclub Thal fünf Punkte erspielen. Zwei Runden wurden gewonnen, eine endete unentschieden und drei wurden leider verloren. Ob das Thaler Team in die 3. Regionalliga absteigt, hängt nun ab vom Resultat, welches in der letzten Runde der SGM erzielt wird. Am kommenden Samstag, 24. Februar geht es also gegen den Schachclub Flawil um alles oder nichts.
Der Schachclub Thal spielte fast seit seinen Anfängen 1983 im Restaurant Schäfli in Thal, jetzt bereits seit vielen Jahren im Restaurant Hohe Lust in Lutzenberg, denn die Mitglieder kommen nicht nur aus Thal, sondern aus der ganzen Umgebung. Immer am Montag von 19.30 bis 23 Uhr treffen sich die Mitglieder hier zum Schachspielen. Marcel Schneider, der im Rorschacherberg aufgewachsen ist, spielt Schach, seit er 13 Jahre alt war. Dem Schachclub Thal trat er 1988 bei und seit 2013 präsidiert er diesen engagiert gemeinsam mit einem vierköpfigen Vorstand. Interessierte sind stets willkommen und neue Mitglieder sehr erwünscht.
Von Claudia Eugster.
Lade Fotos..